Hier gibt es Informationen zu allen gesundheitsbezogenen Themen für trans, inter und nichtbinäre Menschen. Die Seite wird ständig erweitert.
Aktuelle Blogbeiträge
- Affirmative Psychotherapie
- Minderheitenstress
- Was ist inter* oder intergeschlechtlich? Das I in LGBTQIA+
Ressourcen
Die hier verlinkten Empfehlungen sind eine bunte Mischung aus Informationen zum Thema Trans, Nichtbinär und Inter. Ich empfehle nur Bücher, Artikel, Broschüren oder Medieninhalte, die ich selber kenne und für empfehlenswert befunden habe.
Es ist aber natürlich nur eine kleine persönliche und sehr unvollständige Auswahl vor dem Hintergrund meiner eigenen Privilegien (weiß, Mittelklasse, nicht behindert, deutsche Staatsbürgerschaft, akademische Abschlüsse) und meiner Geschlechtsidentität (nichtbinär, genderqueer).
Wissen online
Queer Lexikon (https://queer-lexikon.net/) ist ein gemeinnütziger Verein, der eine Wissensplattform mit Glossar, Lexikon-Bereich, Blog, Medien und Downloadbereich für queere Menschen anbietet. Dort können viele wichtige Fragen beantwortet werden. Junge Menschen können dort Gruppen in ihrer Nähe finden.
Podcasts
- NB: My Non-Binary Life, BBC Sounds, englischsprachiger Podcast in 8 Episoden (2019)
- DPtV 29 – Grundlagenforschung zur Geschlechtsentwicklung (Staffel 5). Folge zu Varianten der Geschlechtsentwicklung mit Prof. Dr. Hertha Richter-Appelt.
- Zeit Online, Ist das normal? „Man hielt uns für abartig, pervers und krank“ mit der Ärztin, Psychiaterin und Psychotherapeutin Annette Güldenring.
- Hauptsache nicht Anke – Therapie. Psychotherapeutin Cornelia Kost im Interview mit dem Psychotherapeuten Emilian Janknecht, dem Endokrinologen Prof. Dr. Christoph Dorn und dem Immunologen Prof. Dr. Marcus Altfeld.
Bücher
in deutscher Sprache
- Kellermann, Georgine (2024). Georgine – Der lange Weg zu mir selbst. Meine Befreiung als trans* Frau nach über 60 Jahren. Ullstein.
- Giese, Linus (2020). Ich bin Linus. Wie ich der Mann wurde, der ich schon immer war. Rowohlt Polaris.
- Page, Elliot (2023). Pageboy. Meine Geschichte. S. Fischer.
in englischer Sprache
- Alabanza, Travis (2022). None of the Above. Reflections on Life Beyond the Binary. Canongate.
- Roche, Juno (2018). Queer Sex. A Trans and Non-Binary Guide to Intimacy, Pleasure and Relationships.
Filme
Dokumentation
Will & Harper (2024). Netflix.
Der Film ist eine gute Empfehlung für Menschen, die bislang keine Berührungspunkte mit trans* Menschen hatten. Dieser als Roadtrip aufgebaute bewegende Dokumentarfilm gibt Einblicke in eine lange bestehende Freundschaft und die gegenwärtigen Lebensrealitäten einer trans* Frau in den USA, die im fortgeschrittenen Alter den Mut hatte, sich ihrem Umfeld zu öffnen und als die Frau zu leben die sie ist, trotz aller damit verbundenen Ängste.
Community – Verbundenheit mit der Gemeinschaft
Lüneburg und Umgebung
Checkpoint Queer – https://checkpoint-queer.de/
Treffpunkt und Beratungsstelle mit einem Veranstaltungskalender der online eingesehen werden kann
Warum ist Community und soziale Unterstützung so wichtig?
Die Verbindung zu anderen Menschen ist ein sehr wichtiger positiver Faktor für die psychische und körperliche Gesundheit. Besonders, wenn man mehr als „nur“ den Alltagsstress in seinem Leben erlebt hat. Anders zu sein macht etwas mit uns. Wir lernen bereits in der Kindheit und Jugend zahlreiche Vorurteile und Stereotype kennen. Und wir erleben Abwertung durch andere, wenn wir nicht in gängige Geschlechterrollen und den damit verbundenen strikten Erwartungen an Verhalten und Aussehen passen.
Wir wachsen in gesellschaftlichen Strukturen auf, die queere Menschen unsichtbar machen, stigmatisieren oder gar ausschließen. Wichtige Lebensbereiche wie Familie, Schule/Beruf und auch das Gesundheitswesen gehören dazu (Garcia Nuñez & Schneeberger, 2018). Wir trauen uns nicht, uns anderen zu öffnen, weil wir Negatives erwarten. Dazu kommt das wissenschaftlich untersuchte Phänomen, dass wir abwertende Sichtweisen über uns internalisieren. Das kann dazu führen, dass wir uns selber oder andere abwerten, dass wir uns verstecken und schämen. Dazu wurden mittlerweile wichtige Theorien und Modelle entwickelt und elaboriert, die auch untersuchen was hilft (Meyer, 1995, 2003, Sevelius, 2013, Testa et al., 2015).
In bestimmten Lebenssituationen oder an bestimmten Orten die eigene Identität oder sexuelle Orientierung zu verbergen, kann eine wichtige Survival-Strategie sein, um Diskriminierung und Gewalt zu verhindern oder abzumildern.
Zu einer angefeindeten Minderheit zu gehören beinhaltet die Gefahr, dass die psychische und körperliche Gesundheit Schaden nimmt. Aus der Stressforschung ist schon länger bekannt, dass chronischer Stress zu schweren Dysregulationen im gesamten System führt. Das hat beispielsweise Auswirkungen auf das Immunsystem. Das sind hoch komplexe Wechselwirkungen, die noch lange nicht genügend erforscht sind.
Wir können jedoch etwas für uns tun, um uns von den Folgen der Stigmatisierung zu erholen und alte Bewältigungsmechanismen, die früher in einem ablehnenden Umfeld hilfreich gewesen sein konnten, wie Selbsthass, aktiv zu verändern, indem wir Kontakt aufnehmen mit Erfahrungsexpert*innen und Gemeinschaft und Freundschaft feiern. Die Kontaktaufnahme zu trans und queeren Communities ist vermutlich ein wichtiger Schritt, um die Resilienz zu verbessern.
Stolz (Pride) zu spüren auf die eigene Indentität ist kein narzisstischer Selbstzweck, sondern ein wichtiger Schritt, um chronischen Stress, der auch aus der Selbststigmatisierung kommt, abzubauen und besser mit Anfeindungen von außen umzugehen (Testa et al., 2014).
Trans Joy
Das obige Zitat von T.C. Oakes-Monger führt uns zum wichtigen Thema Trans Joy. Davon handelt nämlich their Buch. Man könnte manchmal meinen, dass queer, trans oder anders vielfältig zu sein ein Weg des andauernden Leids und der Dunkelheit ist. Dem ist glücklicherweise nicht so. Aber es ist mitunter ein längerer Weg, diese Freude an der eigenen Identität zuzulassen und spüren zu lernen. Neben der Community können auch Medien dabei helfen.
Social Media
Queer Chameleon auf Instagram und auf TikTok
Filme/Serien
Hannah Gadsby’s Gender Agenda. (Stand-up Comedy Special auf Netflix)
Heartstopper. (Netflix-Serie)
Pronomen
Im obigen Absatz zu Trans Joy habe ich ein im Deutschen unübliches Pronomen verwendet (they/them), um eine Person mit dem richtigen Personalpronomen bezeichnen zu können.
Nicht jede nichtbinäre Person verwendet solche Pronomen. Viele sind mit sie/ihr oder er/ihn zufrieden, weil sie sich damit angesprochen fühlen und es ihre Identität bestätigt. Manche verwenden mehrere Pronomen. Mitunter erkennt man das an der Angabe im Social Media-Profil oder in der Email-Signatur, zum Beispiel (she/they). Manche verwenden im Deutschen gar keine Pronomen, nur den Namen. In der deutschen Sprache besteht die Schwierigkeit, dass es noch kein einheitliches 3.-Person-Einzel-Pronomen gibt. Im Englischen ist das mittlerweile meistens they/them/theirs. Das ist im Deutschen auch möglich. Oder die Variante dey/denen/deren. Aber es gibt zahlreiche Neopronomen.
Woher weiß ich, welche Pronomen eine Person verwendet?
Man kann sich selber mit Pronomen vorstellen oder die Person einfach nach ihren Pronomen fragen. Das ist respektvoll und völlig in Ordnung.
Eine Übungsseite mit allen gängigen Neopronomen ist hier:
Ein Überblick und viele Infos zum Thema Nichtbinär bietet beispiesweise die Webseite:
Nichtbinär-Wiki – https://nibi.space/pronomen
Selbstbestimmungsgesetz (SBGG)
Es gibt eine Infoseite, die von mehreren Organisationen und Einzelpersonen gemeinsam erstellt wurde, um Fragen rund um das Selbstbestimmungsgesetz zu beantworten:
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