FAQ zur Psychotherapie

Von der Kontaktaufnahme zum Therapiebeginn

Ich brauche sofort Hilfe!

Wir können leider keine Notfall-Behandlungen anbieten. Ihnen stehen aber Hilfsangebote zur Verfügung: Bei akuten Notfällen wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge (https://www.telefonseelsorge.de/telefon/), kontaktieren Sie die Psychiatrische Klinik Lüneburg (04131 600) oder wählen Sie die 112.

Weitere Informationen finden Sie auch hier: https://www.wege-zur-psychotherapie.org/

Was muss ich vor der Kontaktaufnahme erledigen?

Grundsätzlich müssen Sie nichts vorbereiten. Sie brauchen üblicherweise keine Überweisung oder ähnliches.
Wenn Sie Praxen zur Kontaktaufnahme auswählen, können Sie möglicherweise aber schon überprüfen, ob die Praxis in folgenden Aspekten zu Ihnen passt:

Ist die Abrechnung mit der Krankenkasse möglich?

Sogenannte Kassensitze/Vertragssitze dürfen mit gesetzlich Versicherten abrechnen.

Welches Psychotherapieverfahren passt zu mir oder wurde mir empfohlen?

Eine Übersicht erhalten Sie hier: https://www.dptv.de/psychotherapie/psychotherapieverfahren/

Für unsere Praxis gilt: Dr. Benjes bietet Verhaltenstherapie an und rechnet mit allen Krankenkassen ab. Bei anderen Praxen finden Sie diese Informationen häufig auf der Website, auf Übersichtsseiten wie psych-info.de oder auf der Ansage des Anrufbeantwortes.

Wie frage ich bei Therapeut*innen an?

Viele Menschen sind sich unsicher, wie genau eine Kontaktaufnahme zu einer Psychotherapie-Praxis eigentlich abläuft. Hierbei gibt es grundsätzlich nicht viel zu beachten. Falls Sie sich dennoch unsicher fühlen, haben wir hier einige Informationen zur allgemeinen Kontaktaufnahme zusammengetragen.

Bei der Kontaktaufnahme selbst reicht initial häufig schon die Information, dass Sie eine Therapie machen möchten – benötigt die Praxis weitere Details, erfolgen dann entsprechende Rückfragen, die je nach Psychotherapeut*in variieren können. Übliche Fragen sind:

  • Bei welcher Krankenversicherung sind Sie versichert?
  • Haben Sie bereits Therapieerfahrung und/oder Diagnosen?
  • Können Sie kurz beschreiben, worum es geht?

Bei dieser Frage reichen meist ein bis zwei kurze, beschreibende Sätze. Eine genauere Beschreibung Ihres Anliegens erfolgt erst im Rahmen der ersten psychotherapeutischen Sprechstunde.

Erfolgt die Kontaktaufnahme schriftlich, können Sie die eben genannten Informationen natürlich direkt mitsenden. Bitte achten Sie dabei allerdings darauf, dass E-Mails in Deutschland nicht als sicheres Kommunikationsmittel gelten. Bitte senden Sie uns daher keine vertraulichen, persönlichen Daten per E-Mail wie beispielsweise Befundberichte, Überweisungen oder biografische Aufzeichnungen.

Haben Sie einen Termin frei?

Eine Therapie bei uns ist leider immer mit Wartezeit verbunden. Wartezeit wird bei uns über eine Warteliste geregelt. Wenn die Warteliste voll ist, schließen wir sie. Ob aktuell Plätze auf der Warteliste frei sind, können Sie gerne per E-Mail, Kontaktformular oder Anruf während der Sprechzeiten erfragen.

Wenn die Warteliste geschlossen ist, besteht keine Möglichkeit, für die Warteliste vorgemerkt zu werden. Wir führen keine Warteliste für die Warteliste.

Wie lang ist die Warteliste? / Wie lange warte ich auf einen Termin?

Therapien sind sehr individuell, auch in ihrem Umfang. Wir wissen nicht immer, wie lange die laufenden Therapien andauern werden. Dadurch ist es schwer, vorherzusagen, wann die nächsten Therapieplätze frei werden und wie schnell die Warteliste aufrückt.

Aktuell haben wir Wartezeiten von über 2 Jahren. Wartezeiten werden bei uns über eine Warteliste geregelt. Wenn die Warteliste geschlossen ist, besteht keine Möglichkeit, für die Warteliste vorgemerkt zu werden. Wir führen keine Warteliste für die Warteliste.

E-Mail oder Telefon?

Nicht jede*r kann und möchte die gleichen Kommunikationswege wahrnehmen. Wir achten darauf, Kontaktaufnahmen via E-Mail, Kontaktformular und Telefon gleichwertig zu behandeln. Sie müssen nicht noch zusätzlich anrufen, wenn Sie bereits eine E-Mail gesendet haben.
Die Kommunikation per E-Mail und Kontaktformular kann jederzeit erfolgen. Telefonische Kontaktaufnahmen sind nur während der Sprechzeiten möglich.

Behandelt Dr. Benjes auch gesetzlich versicherte?

Ja, wir rechnen mit allen Kassen ab. Eine Behandlung ist also unabhängig von der Versicherungsform möglich.

Ich bin privatversichert, verbessert das meine Chancen auf einen Termin?

Nein. Bei uns findet die Wartelistenplatz- und Terminvergabe unabhängig von der Art der Versicherung statt.
Es gibt Praxen ohne Kassensitz, die nicht regulär mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen (sogenannte Privatpraxen). Diese Praxen eignen sich gut für privatversicherte Personen und haben häufig deutlich kürzere Wartelisten als die Praxen mit Kassensitz.

Ich bin unter 18 Jahre alt. Kann ich hier behandelt werden?

Bei uns ist eine Behandlung erst ab der Vollendung des 18. Lebensjahres möglich. Vorher muss die Behandlung durch spezialisierte Kinder- und Jugendpsychotherapeut*innen erfolgen.

Ich stehe bei Dr. Benjes auf der Warteliste, was muss ich noch tun?

Wenn Sie auf unserer Warteliste stehen, bitten wir darum, dass Sie sich ca. alle 2 Monate einmal bei uns melden, um zu bestätigen, dass Sie weiterhin Interesse an einem Therapieplatz bei uns haben. Diese Rückmeldung kann per E-Mail, Kontaktformular oder Anruf während der Sprechzeiten erfolgen. Ihr Name und die Information, dass Sie weiterhin auf der Warteliste stehen wollen, genügt hierbei.

Sobald ein Termin für eine psychotherapeutische Sprechstunde bzw. probatorische Sitzung frei wird, melden wir uns bei Ihnen.

Ist ein Wartelistenplatz eine Garantie für einen Therapieplatz bei Dr. Benjes?

Nein. Vor dem eigentlichen Therapiebeginn finden bei einer Psychotherapie die psychotherapeutische Sprechstunde und mindestens 2 probatorische Sitzungen statt. Während dieser Termine wird geklärt, ob eine Indikation für eine Psychotherapie besteht (d.h. ob eine Diagnose vorliegt, bei der Psychotherapie sinnvoll ist), ob Verhaltenstherapie für Sie das Richtige ist und ob die Zusammenarbeit zwischen Ihnen und Dr. Benjes erfolgversprechend ist. Sind diese Voraussetzungen alle erfüllt, wird ein Antrag für eine Psychotherapie bei der Krankenkasse gestellt. Ist dieser bewilligt, kann die Therapie beginnen.

Ich erhalte keine Antwort auf meine schriftliche Rückmeldung, dass ich weiterhin an meinem Wartelistenplatz interessiert bin. Was bedeutet das?

Das ist normal. In der Regel antworten wir auf schriftliche Rückmeldungen zum Wartelistenplatz nicht, solange kein Informations- oder Handlungsbedarf besteht.

Sollten Sie eine schriftliche Rückmeldung wünschen, z.B. um sich über eine Schätzung der aktuellen Wartezeit zu informieren oder um sich zu versichern, dass Ihre Nachrichten angekommen sind, schreiben Sie das bitte in der Nachricht dazu.

Achten Sie bitte darauf, uns zu informieren, wenn sich Ihre Kontaktdaten geändert haben!

Wie läuft es ab, eine Therapie zu beginnen?
  1. Bevor eine Psychotherapie beginnt, findet eine psychotherapeutische Sprechstunde von mindestens 50 Minuten statt. Dabei wird geprüft, ob eine psychische Erkrankung vorliegt.
  2. Es folgen für gesetzlich Versicherte 2 bis 4 probatorische Sitzungen, in denen Sie mit dem*der Therapeut*in klären, ob eine Psychotherapie geeignet ist und ob die Zusammenarbeit erfolgversprechend ist. Eine Überweisung oder ein Antrag bei der Krankenkasse sind hier noch nicht erforderlich. Die probatorischen Sitzungen müssen dabei nicht in der gleichen Praxis wie die vorhergehende Sprechstunde stattfinden. Auch für Beihilfeberechtigte und bei vielen Privatversicherten sind probatorische Sitzungen vorgesehen.
  3. Nach den probatorischen Sitzungen ist eine ärztliche Untersuchung notwendig, um organische Ursachen auszuschließen. Bei dieser Sitzung stellt die Hausarzt-Praxis den sogenannten Konsiliarbericht aus.
  4. Nach den probatorischen Sitzungen und der ärztlichen Untersuchung wird die Psychotherapie gemeinsam mit dem*der Therapeut*in beantragt. Die Praxis kümmert sich um die Antragsunterlagen.


Diese Auflistung dient lediglich einer beispielhaften Erklärung. Ihr*e Therapeut*in wird mit Ihnen die genauen Schritte zum entsprechenden Zeitpunkt besprechen und eventuelle Fragen beantworten. Einzelne Krankenkassen können von diesem Verfahren leicht abweichen.

Kommt eine Psychotherapie bei Dr. Benjes in Frage?

Grundsätzlich ist bei uns immer eine Behandlung möglich, solange eine Diagnose einer psychischen Störung vorliegt, für die eine Indikation (Grund für psychotherapeutische Maßnahmen) besteht. Zur Prüfung, ob eine Indikation vorliegt und Dr. Benjes für die spezifische Behandlung geeignet ist, dienen die psychotherapeutische Sprechstunde sowie die darauf folgenden probatorischen Sitzungen. Wenn Sie glauben, dass eine Verhaltenstherapie Ihnen helfen könnte, melden Sie sich bei uns.

Generell werden alle psychischen Störungen behandelt, die in Paragraf 27 der Psychotherapie-Richtlinien aufgeführt sind (Quelle: FAQ-Seite der Kassenärztlichen Bundesvereinigung).

Welche Schwerpunkte setzen wir als Praxis?

Die genauen Schwerpunkte und Qualifikationen von Dr. Benjes können Sie hier einsehen.

Aktuell liegen die inhaltlichen Schwerpunkte von Dr. Benjes bei affirmativer Psychotherapie/LGBTQIA*-Gesundheit und Neurodivergenz. Sie können mit jedem Anliegen und jeder Diagnose eine Anfrage an uns stellen.

Was heißt affirmative Psychotherapie?

Unter affirmativer Psychotherapie verstehen wir die Arbeit mit Patient*innen aus dem LGBTQIA+-Spektrum (insbesondere trans und gendernonkonforme Menschen) mittels evidenzbasierter psychotherapeutischer Verfahren nach den Empfehlungen der American Psychological Association (APA, 2015). Dieses Vorgehen beinhaltet eine affirmative Haltung gegenüber Patient*innen. Das bedeutet, dass die Geschlechtsidentität und die vielfältigen Lebenserfahrungen respektvoll, bewusst und unterstützend betrachtet werden. Dazu gehört neben dem fundierten Wissen über aktuelle therapeutische Konzepte und Leitlinien, auch das Wissen um diverse Lebensrealitäten, interkulturelle und intersektionale Kompetenzen sowie die Fähigkeit, die unterschiedlichen und individuellen Bedürfnisse ergründen zu können und das Erkennen und Herausarbeiten des jeweiligen Einflusses von Stigmatisierung, Vorurteilen und Diskriminierung. Ziel einer solchen Psychotherapie ist nicht die unreflektierte oder gar beeinflussende Hinwirkung zu schwerwiegenden und irreversiblen Körpermodifikationen.

Ziel der affirmativen Psychotherapie ist die Bereitstellung eines professionellen therapeutischen Rahmens,

  • in dem Platz ist für Ambivalenzen, Zweifel, Ängste und Scham
  • in dem Platz ist für die Reflektion der eigenen Geschichte
  • in dem Platz ist für die eigene Identität und die eigenen Ausdrucksweisen
  • in dem Platz ist für wichtige Informationen zu medizinischen und interdisziplinären Maßnahmen und ihre Wirkungen, um eine informierte Entscheidung treffen zu können
  • in dem Platz ist für unterschiedliche Zukunftsvisionen und Herangehensweisen
  • in dem Platz ist für Angehörige und unterstützende Systeme
  • in dem Platz ist für Freude, Erfolge, psychische Stabilität und Kraft
Ist Online-Therapie möglich?

Ja und Nein. Online-Therapie ist glücklicherweise seit der Pandemie prinzipiell möglich. Allerdings nicht die Sprechstunden und die probatorischen Sitzungen. Diese erfordern eine persönliche Anwesenheit. Außerdem gibt es bei kassenzugelassenen Praxen leider eine Begrenzung. Daher ist die Online-Therapie immer nur in vorheriger Absprache möglich. Kapazitäten müssen geprüft werden. Vorrang haben Menschen, die aufgrund ihrer psychischen oder körperlichen Beeinträchtigungen nicht persönlich anwesend sein können.

Einen Platz in einer anderen Praxis finden

Unabhängig davon, ob Sie auf unserer Warteliste stehen oder nicht, empfehlen wir immer, nach weiteren Psychotherapeut*innen zu suchen. So können Sie Wartezeiten minimieren und sind vorbereitet, sollten sie bei den probatorischen Sitzungen merken, dass Sie mit dem*der aktuellen Therapeut*in doch nicht zufrieden sind. Schauen Sie sich dazu auch den folgenden Punkt: Allgemeine Ressourcen zur Therapieplatz-Suche an

Allgemeine Ressourcen zur Therapieplatz-Suche

Oft kann es schwierig sein, eine*n geeignete*n Psychotherapeut*in für sich zu finden. Hier haben wir einige Wege zusammengestellt, wie sich die Suche möglicherweise leichter gestalten kann:

Bei akuten Notfällen wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge (https://www.telefonseelsorge.de/telefon/), kontaktieren Sie die Psychiatrische Klinik Lüneburg (04131 600) oder wählen Sie die 112.

  • Bei uns in der Praxisgemeinschaft ist auch Dr. Claudia Gierse-Adolph (Tel.: 04131 9983893) ebenfalls als Verhaltenstherapeutin mit eigenem Kassensitz tätig. Sie hat eigene Sprechzeiten und Wartelisten und kann telefonisch kontaktiert werden. Die jeweiligen Sprechzeiten entnehmen Sie bitte der Anrufbeantworter-Ansage.
  • Eine Übersicht über alle Psychotherapie-Praxen in Lüneburg und Umgebung finden Sie bei der Suchmaschine https://psych-info.de/. Die Suchmaschine führt alle Psychotherapeut*innen in Niedersachsen und Hamburg und ermöglicht unter anderem das Filtern nach Psychotherapieverfahren, Kassenzulassung und Barrierefreiheit.
  • Der Patientenservice (Tel.: 116117) vermittelt deutschlandweit Termine für Erstgespräche und bietet auch eine Online-Suche für Therapie-Praxen an. Hierbei erfolgt die Vermittlung eines ersten Termins meist recht zeitnah. Allerdings kann der Patientenservice keinen Termin in Lüneburg garantieren, es kann zu längeren Anreisen kommen.
  • Sollten Sie gesetzlich versichert sein und langfristig keine Praxis mit freien Plätzen finden können, kann es hilfreich sein, sich über die Angebote Ihrer Krankenkasse zum sogenannten Kostenerstattungsverfahren zu informieren. Das Kostenerstattungsverfahren ermöglicht es, eine Therapie in einer Praxis ohne Kassenzulassung zu absolvieren. Die Therapie findet hierbei dennoch bei approbierten Psychotherapeut*innen statt.
  • Die Psychiatrische Klinik Lüneburg – Institutsambulanz (Tel.: 04131 6011600) bietet in dringenden Fällen ambulante Einzeltermine an.
Ressourcen zur Therapieplatz-Suche für den Schwerpunkt Transidentität

Das Thema Transidentität ist ein sehr persönliches und wichtiges Thema, das einen sensiblen und geschulten Umgang seitens der Therapeut*innen erfordert. Einige Psychotherapie-Praxen haben besondere Erfahrung im Umgang mit Transidentität und in der Begleitung von Transitionen.

Der Checkpoint Queer Lüneburg (info@checkpoint-queer.de / 04131 9949359 / https://checkpoint-queer.de/) bietet kostenlose Beratungen zum Thema LGBTQIA+ an und verfügt über eine Übersicht trans-affirmativer Schwerpunktpraxen in Lüneburg und Umgebung.

Sollte es Ihnen möglich sein, auch über Lüneburg hinaus zu suchen, können Sie auf https://queermed-deutschland.de/en/ queer-freundliche Praxen finden.

Coaching und Paartherapie

In der Vergangenheit haben wir Einzel- und Paarcoachings und Beratungen angeboten. Aufgrund der anhaltend hohen Auslastung bietet Dr. Benjes aktuell keine Termine für Coachings oder Beratungen an.

Erstellt vom Praxisteam

zuletzt geändert am

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